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Lesetipp: Die (fehlende) Evidenz hinter pharmakogenetischen Hinweisen in den Fachinformationen

Befürworter der Pharmakogenetik argumentieren häufig, dass die Erwähnung von pharmakogenetischen Erkenntnissen in den Fachinformationen von Arzneimitteln ja ein deutlicher Hinweis auf die Relevanz wären. Jetzt ein US-amerikanisches Autorenteam einmal bei Arzneimitteln untersucht, inwiefern sich die "pharmakogenetischen Label" (also die Hinweise in den Fachinformationen) tatsächlich auf valide Evidenz stützen können. Ihr Ergebnis: Nur bei 18 von 119 untersuchten pharmakogenetischen Empfehlungen fand sich tatsächlich eine ausreichende Evidenz dafür, dass der Einsatz der Biomarker das klinische Ergebnis in relevantem Ausmaß beeinflusst. Die Erwähnung in den Fachinformationen ist also kein zuverlässiger Marker dafür, dass tatsächlich robuste Evidenz für den pharmakogenetischen Zusammenhang vorhanden ist.


JAMA Intern Med. Published online October 13, 2014. doi:10.1001/jamainternmed.2014.5266